Sympósion heißt Trinkgelage. Die Teilnehmer "lagerten" sich halb aufgereichtet auf einer "Klìne" – einer hochbeinigen Liege, die zwei bis drei Personen Platz bot. Trinkgefäße wurden herumgereicht. Man erzählte und diskutierte. Bei Platon versammeln sich Sokrátes, der Komödiendichter Aristophánes, der Politiker Alkibiádes, ein Arzt namens Eryxímachos, dessen Freund Phaídros, der junge preisgekrönte Tragödiendichter Agáthon und dessen älterer Liebhaber Pausanías zu einem solchen Trinkgelage und beschließen, den Éros zu lobpreisen, den "noch kein Mensch bis auf den heutigen Tag gewagt (habe) würdig zu besingen". Das Symposion ist das größte Kunstwerk unter den Platonischen Dialogen, eine der vollendetsten Prosaschriften der ganzen Antike und eines der größten Kunstwerke in der philosophischen Literatur überhaupt. Genial schlüpft Martin Reinke in die unterschiedlichen Rollen der Teilnehmer des Trinkgelages und lässt so die Reden über den Eros für uns lebendig werden. Höhepunkt ist der Dialog zwischen Sokrates und Diotima.