"The Yellow Wallpaper" wurde im Jahr 1892 von der amerikanischen Schriftstellerin Charlotte Perkins Gilman im New England Magazine veröffentlicht. Die Kurzgeschichte gilt als wichtiges Frühwerk der amerikanischen feministischen Literatur, da sie die gesellschaftlichen Einstellungen gegenüber der psychischen und physischen Gesundheit von Frauen im 19. Jahrhundert illustriert.
In der ersten Person erzählt, ist die Geschichte eine Sammlung von Tagebucheinträgen, die von einer Frau geschrieben wurden, deren Arzt Ehemann (John) für den Sommer ein altes Herrenhaus gemietet hat. Auf andere Räume im Haus verzichtend, zieht das Paar in das Kinderzimmer im Obergeschoss. Als eine Form der Behandlung verbietet der Ehemann der namenlosen Frau, zu arbeiten oder zu schreiben und ermutigt sie, gut zu essen und viel Luft zu bekommen, damit sie sich von einer "vorübergehenden nervösen Depression - einer leichten hysterische Neigung" erholen kann", einer Diagnose, die in dieser Zeit für Frauen üblich war.
Diese Geschichte wurde von feministischen Kritikern als Verurteilung der männlichen Kontrolle der Ärzteschaft des 19. Jahrhunderts interpretiert. Während der gesamten Kurzgeschichte offenbart die Erzählerin viele Vorschläge, die ihr helfen könnten, ihren Gesundheitszustand zu verbessern, wie zum Beispiel Sport treiben, Arbeiten oder Kontakte zur Außenwelt zu pflegen. Diese Ideen werden aber vom liebevoll besorgten Ehemann abgelehnt, der dabei auf seine medizinische Kompetenz verweist.
Viele feministische Kritiker konzentrieren sich auf den Grad des Triumphs am Ende der Geschichte. Am Ende der Geschichte, als ihr Mann bewusstlos auf dem Boden liegt, kriecht sie über ihn hinweg und erhebt sich damit symbolisch über ihn. Dies wird als Sieg über ihren Ehemann auf Kosten ihrer geistigen Gesundheit interpretiert. Dem Hörbuch liegt die Neuübersetzung von „The Yellow Wallpaper“ durch Heike Wolf aus dem Jahr 2021 zu Grunde.