Henry Jackson van Dyke Jr. war ein amerikanischer Schriftsteller, Geistlicher und Diplomat. Er ist vor allem für seine religiösen Erzählungen und Gedichte bekannt. Zu seinen literarischen Erfolgen zählen The Other Wise Man (1895) und The First Christmas Tree (1897), die zu Weihnachtsklassikern wurden.
Van Dyke wurde am 10. November 1852 in Germantown, Pennsylvania geboren. Er war der Sohn von Henry Jackson van Dyke Sr., einem presbyterianischen Pfarrer aus Brooklyn, der in den Jahren vor dem Bürgerkrieg starke Ansichten vertrat. Die Familie geht auf den niederländischen Einwanderer Jan Thomasse van Dijk zurück, der sich 1652 in Amerika niederließ.
Er absolvierte 1869 die Poly Prep Country Day School, 1873 die Princeton University und 1877 das Princeton Theological Seminary. Im Rückblick auf sein Studium sagte er: „Bildung öffnet Türen, aber der Schritt vorwärts bestimmt die Reise.
Van Dyke verband in seiner Karriere Religion, Bildung und Diplomatie. Als Professor für englische Literatur an der Princeton University (1899–1923) beeinflusste er zahlreiche Studenten, darunter den Reiseschriftsteller Richard Halliburton. Van Dyke leitete auch das Komitee, das das Book of Common Worship (1906), die erste offizielle Liturgie der amerikanischen Presbyterianer, verfasste.
Von 1908 bis 1909 lehrte er an der Universität von Paris. 1913 ernannte ihn Präsident Woodrow Wilson zum Minister für die Niederlande und Luxemburg. Während des Ersten Weltkriegs gewährte er Amerikanern in Europa Zuflucht und Hilfe. Diese Erfahrungen beschrieb er in Pro Patria (1921).
Van Dyke nahm 1910 an der Beerdigung von Mark Twain teil und wurde später in die American Academy of Arts and Letters gewählt. Helen Keller beschrieb ihn als „die Art von Freund, die man hat, wenn man vor einem schwierigen Problem steht“.
Seine Essays wie Little Rivers (1895) und Fisherman's Luck (1899) spiegeln seine Liebe zur Natur und zu spirituellen Themen wider. Er schrieb auch die Hymne Joyful, Joyful We Adore Thee (1907), die er zu Beethovens Ode an die Freude vertonte.
Van Dykes Gedichte fassen oft universelle Wahrheiten zusammen. Sein Werk Time Is (1904), geschrieben als Inschrift auf einer Sonnenuhr, erlangte bleibende Anerkennung und wurde 1997 bei der Beerdigung von Prinzessin Diana verlesen.
Henry Van Dyke starb am 10. April 1933 und wurde auf dem Friedhof von Princeton beigesetzt. Tertius van Dyke veröffentlichte 1935 eine Biographie seines Vaters.