de
Books
Heinz Duthel

MEIN FREUND ARTHUR SCHOPENHAUER

Das Interesse für die Wahrheit, welches wohl meistens bei Aufstellung des vermeintlich wahren Satzes das eigentliche Motiv gewesen weicht, jetzt ganz dem Interesse der Eitelkeit war, soll falsch und falsch Silvas scheinen. Jedoch hat selbst diese Unredlichkeit das Beharren bei einem Satz, der uns selbst schon falsch scheint, noch eine Entschuldigung. Oft sind wir anfangs von der Wahrheit unserer Behauptung fest überzeugt. Aber das Argument des Gegners scheint jetzt die umzustoßen. Geben wir jetzt Ihre Sache gleich auf?
So finden wir oft hinterher, dass wir doch Recht haben. Unser Beweis war falsch, aber es konnte für die Behauptung einen richtigen geben. Das rettende Argument war uns nicht gleich bei gefallen. Entsteht nun in uns die Maxime, selbst wenn das Gegenargument richtig und schlagend scheint, doch noch dagegen anzukämpfen im Glauben, dass dessen Richtigkeit selbst nur scheinbar sei und uns während des Disputieren noch ein Argument jenes umzustoßen oder eines, unsere Wahrheit anderweitig zu bestätigen einfallen werde.
Dadurch werden wir zur Unredlichkeit im Disputieren beinahe genötigt, wenigstens leicht verführt. Dieser Gestalt unterstützen sich wechselseitig die Schwäche unseres Verstandes und die verkehrter unseres Willens. Daraus kommt es, dass, wer diskutiert, in der Regel nicht für die Wahrheit, sondern für seinen Satz Kämpft wie Sozis für Heim und Herd. Und per Fax verfährt er wie gezeigt. Nicht anders kann. Jeder also wird in der Regel wollen seine Behauptung durchsetzen, selbst wenn sie ihm für den Augenblick falsch oder zweifelhaft scheint. Die Hilfsmittel hierzu gibt einem jeden seine eigene Schlauheit und Schlechtigkeit einigermaßen an die Hand.
128 printed pages
Copyright owner
Bookwire
Original publication
2020
Publication year
2020
Publisher
neobooks
Have you already read it? How did you like it?
👍👎
fb2epub
Drag & drop your files (not more than 5 at once)