Das Phänomen des Todes fordert wie kein anderes das philosophische Thaumazein heraus, das Sich-Wundern und das Stellen grundlegender Fragen. Deshalb ist er ein stets wiederkehrendes Thema der Philosophie. Es ist zugleich eines der Themen, dessen philosophische Behandlung im Zeitverlauf die radikalsten Wandlungen erfahren hat. Während viele der Aussagen über den Tod, die wir etwa in der Philosophie des Hellenismus finden, heute noch ebenso gültig sind wie vor mehr als 2000 Jahren, haben sich andere überlebt oder sind Gegenstand von Kontroversen geworden. Ursächlich dafür sind sowohl der medizinische und technische Fortschritt, der es erlaubt hat, den Tod weit über seine jahrtausendealten Grenzen hinaus zeitlich zu verschieben, als auch die zunehmend naturalistischen Sichtweisen von Leben und Tod. Der Band diskutiert primär aktuelle Fragen im Umkreis des Todes, wobei anthropologische, metaphysische und ethische Fragen gleichberechtigt angesprochen werden, u. a. Todesdefinition, Möglichkeiten eines „guten Todes“, ärztliches Handeln am Lebensende, Überlebenshoffnungen und die auf den Tod gerichteten Emotionen. Der historische Hintergrund wird, wo immer möglich, mitberücksichtigt.