Die Theologie des Mittelalters ist heutigen evangelischen Theologen und Theologinnen vielfach ferngerückt: Die sozialen Kontexte, in denen sie sich entfaltete, sind oft ebenso wenig bekannt wie ihre geistigen Voraussetzungen — angefangen bei der Philosophie der Antike.
Das Lehr— und Handbuch erschließt Grundlagen und Ausführungen der mittelalterlichen Denkbewegungen von den Anfängen in der Karolingerzeit bis zum späten Mittelalter. Wichtige Etappen sind dabei die Professionalisierung der Theologie im 11. und 12. Jahrhundert, ihre universitäre Ausgestaltung im Rückgriff auf Aristoteles im 13. Jahrhundert bis hin zur Krise des Aristotelismus durch die Pariser Lehrverurteilung von 1277 und die Erschließung neuer theologischer Wege im 14. Jahrhundert.
Besonderen Wert legt die Darstellung auf die jeweiligen Orte der Theologie: Ob Kloster, Kaiserhof oder Universität — Theologie des Mittelalters steht immer auch im engen Zusammenhang mit den Kontexten, in denen sie entfaltet wird.
So erschlossen, wird die Theologie des Mittelalters als wichtige Voraussetzung für das Verständnis des reformatorischen Neuaufbruchs im 16. Jahrhundert erkennbar.