„Deutschland, evangelisch Vaterland"? Im Jahr des Reformationsjubiläums kann fast der Eindruck aufkommen, wesentliche Impulse für unsere freiheitlich-demokratische Gesellschaftsordnung seien nur von Luthers Erben gekommen. Doch der Eindruck täuscht! Der Katholizismus wirkte prägend für die Entwicklung der Bundesrepublik — die nach einem Wort des evangelischen Theologen Martin Niemöller „in Rom gezeugt und in Washington geboren" wurde. Neben den Gemeinwohldiensten der Christen insgesamt lassen sich spezifisch katholische Beiträge zu unserer politischen Kultur erkennen.
Dieser Essay beleuchtet konfessionelle Konkurrenzen und wagt eine kleine katholische „Leistungsschau". Er setzt sich aber auch kritisch mit Versuchungen einer schrumpfenden katholischen Kirche auseinander und bricht eine Lanze für die Ökumene.