Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie «Der kleine Fürst» in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten «Der kleine Fürst» nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
«Der kleine Fürst» ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Wenn ich groß bin, will ich auch mal so reiten können wie du, Marie!«, sagte der achtjährige Benny Müller bewundernd. Marie von Frankenfels lachte, als sie absaß. »Du bist auf dem besten Wege dazu, Benny.« Er saß ebenfalls ab. Sie waren zum Bauernhof von Maries Großmutter Anneliese Burger zurückgekehrt, der unter dem Namen »Burgers Hof« in der ganzen Umgebung bekannt war, und führten die Pferde in den Stall, wo sie sie versorgten. Dabei unterhielten sie sich weiter. Marie war Bennys großes Vorbild — und seine beste Freundin, vielleicht auch, obwohl sie mit ihren knapp vierundzwanzig Jahren dazu zu jung war, eine Art Mutterersatz. Wann immer Benny die Gelegenheit hatte, suchte er Maries Gesellschaft. Sein Vater Hannes arbeitete auf Burgers Hof als Verwalter, er lebte mit Benny allein im Verwalterhäuschen, das ein wenig abseits lag. Marie war gern mit Benny zusammen, für sie war er wie ein kleiner Bruder. Außerdem hatten sie zahlreiche gemeinsame Interessen, das Reiten gehörte dazu. »Was machst du jetzt?«, erkundigte sich Benny, als sie den Stall eine Viertelstunde später verließen. »Ich trinke mit meiner Omi einen Tee, komm doch mit, wenn du willst — oder hast du deine Hausaufgaben noch nicht gemacht?« Bennys schuldbewusstes Gesicht verriet ihn. »Wir sollen so einen blöden Aufsatz schreiben«, nuschelte er, »aber mir fällt dazu nichts ein.« »Thema?«