Weil ihr geliebter Vater bald Geburtstag hat, will Lea ihm unbedingt ein schönes Geschenk kaufen, aber natürlich ohne dass er vorher davon erfährt! Mit dem Bus und ihrem gesparten Taschengeld macht sich die Kleine heimlich auf in die Stadt ins Kaufhaus. Doch, oh Schreck: Vor lauter Faszination vergisst Lea dort die Zeit. Plötzlich geht das Licht aus, und alles ist stockdunkel …
Lea saß in ihrem Zimmer auf dem flauschigen gelben Teppich, zog den Gummistopfen aus dem Bauch ihres rosa Sparschweins und schüttelte den Inhalt auf den Boden. Reichlich Münzen fielen heraus, ein Schein steckte noch im Sparschwein. Vorsichtig, um ihn nicht zu zerreißen, half sie mit dem Zeigefinger nach. Anschließend zählte sie konzentriert ihre Barschaft. Sie kam auf 14 Euro und zählte noch einmal. Jetzt waren es plötzlich nur noch 13 Euro. Lea runzelte die Stirn und fing ein drittes Mal an. Jetzt waren es wieder 14 Euro. Nachdenklich betrachtete sie ihr Geldhäufchen. Sicher war sie nicht, ob der Betrag diesmal stimmte. Egal, das Geld würde schon reichen um ihrem Papa zu seinem Geburtstag nächste Woche ein schönes Geschenk zu kaufen. Das wollte sie jetzt gleich erledigen. Direkt neben der Schule, die sie besuchte, gab es ein großes Warenhaus, in dem man viele schöne Dinge kaufen konnte. Dort würde sie etwas für ihren Papa finden. Lea sprang auf, kramte aus der überfüllten Schublade ihres Schreibtisches ihr Geldtäschchen und stopfte ihre Ersparnisse hinein. Das runde Portemonnaie war nun prall voll und der Reißverschluss ging nur mühsam zu. Sie packte den Geldbeutel in ihre Handtasche aus rosa Kunstleder, die mit dem Riemen über der Lehne des Schreibtischstuhls hing, und schlich zur Zimmertür. Behutsam drückte sie die Klinke herunter. Gleich nebenan saß der Papa in seinem Büro und arbeitete. Auf Zehenspitzen näherte sie sich dem Raum.