Beim Leuchtturm hat er mich getötet, sagte Eginhard, als er auf der Insel ankam. Opa Krümchen sah, daß der Neuankömmling ohne Zunge sprach. Ja, sie haben mir die Zunge genommen, doch nun fühle ich eine unsichtbare Zunge in meinem Mund, die mir erlaubt, meine Geschichte allen zu erzählen, die sie hören wollen. Hier will sie keiner hören, sagte ein ehemaliger Hafenarbeiter bitter. Doch, ich, meldete sich Elsa Hahneweiß, die zwischen zwei Bäumen auf einer Schaukel saß und die Beine baumeln ließ. Du, aber das ist die Ausnahme, meinte die Nachbarin. Das hängt wohl damit zusammen, daß dir vom Warten langweilig geworden ist. Eine Braut, die auf ihren König wartet. In Anspielung auf E.T.A.Hoffmann und seine „Kunstnovellen“ ist dieser kleine Roman von Rudolf Stirn, in Verbeugung auf die großen Vorbilder zu lesen. Beernagel, der Gewalttäter, beherrscht als Inselkönig ein imaginäres Reich. Versuche, sich seiner zu bemächtigen, scheitern. Wird der Leser sich in den Triumph der Gewalt verwickeln lassen? Oder bleibt er vielleicht, am Ende verwundert über seine Anfälligkeit, ernüchtert zurück?