Heinrich Friedrich von Diez (1751–1817) war eine der schillerndsten Figuren der deutschsprachigen Spätaufklärung. Als Philosoph und Publizist schon in frühen Jahren ein Freidenker mit großen Ambitionen und ungewöhnlichen Ansichten — so zu Spinoza oder der Emanzipation der Juden — avancierte er ab den 1780er Jahren zum preußischen Geschäftsträger in Konstantinopel. Hier entwickelte er eine rege politische Tätigkeit, begann aber auch mit orientalischen Studien und der Anlage einer umfangreichen Handschriften— und Büchersammlung. Als Berater Goethes bei dessen Arbeiten zum West-Östlichen Divan konnte er noch im Alter seine umfangreichen Kenntnisse einflussreich vermitteln. Der Band versammelt erstmals Studien zu allen Reflexions— und Handlungsfeldern und aus allen Lebensphasen dieses ungewöhnlichen Aufklärers.