In der völlig neuen Romanreihe «Fürstenkinder» kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt.
Ihre Lebensschicksale gehen zu Herzen, ihre erstaunliche Jugend, ihre erste Liebe — ein Leben in Reichtum, in Saus und Braus, aber oft auch in großer, verletzender Einsamkeit.
Große Gefühle, zauberhafte Prinzessinnen, edle Prinzen begeistern die Leserinnen dieser einzigartigen Romane und ziehen sie in ihren Bann.
Gerlind Frenzer war es gewohnt, eine der ersten zu sein, die am Morgen aus den Federn kroch. Aber heute, nach einer schlaflos verbrachten Nacht, fiel es ihr schwer, aus dem Bett zu finden. Sie duschte eiskalt, um ihre Lebensgeister zu wecken. Als sie in den Spiegel blickte, erschrak sie fast vor ihrem eigenen Spiegelbild. Ihre sonst so frischen Farben zeigten krankhafte Blässe. Unter ihren blauen Augen lagen dunkle Schatten. Sie flocht das gelockte Haar zu einem dicken Zopf, schlüpfte in die Reitkleidung und verließ leise ihr Elternhaus, ein hübsches Gebäude aus hellem Klinker, das nur einige Steinwürfe von Gut Westerholt entfernt lag. Wunderschön war der Morgen, ganz hell und golden mit nur einigen fedrigen Wölkchen am Himmel. Der Weg wurde von Linden gesäumt, deren süßer Blütenduft schwer in der Luft lag. Auf der Gräfte links von ihr paddelten die Wildenten, gefolgt von ihren putzigen Jungen. Die Gräfte bildete die natürliche Grenze zum englischen Park mit dem feudalen Herrenhaus der Barone von Westerholt. Das eigentliche Gut Westerholt lag wie eine Welt für sich seitlich des Privatgeländes. Die strahlend weiß getünchten Gebäude vermittelten den Eindruck von Gediegenheit und Sauberkeit. Auf beides legte man auf Westerholt großen Wert. Ebenso liebevoll und professionell wurde hier die Pferdezucht betrieben, deren guter Ruf weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt war. Gerlinds Weg führte direkt in die Ställe, wo ihre Kollegen, die Pferdewirte Jens und Jan, bereits dabei waren, die Pferde zu füttern. »Hallo, ihr beiden«, grüßte sie gewollt munter. »Ist das nicht ein herrlicher Morgen?« »Hallo, Gerlind«