Marie hat per Notkaiserschnitt ihren Sohn tot zur Welt gebracht und kann keine weiteren Kinder bekommen. Fiebrig mäandert sie durch die Tage im Krankenhaus. Nachts, in ihren Albträumen, wird sie von einem dämonischen Schmetterling in den Abgrund getrieben. Schließlich bricht mit der Operationswunde auch die Verlassenheit wieder auf, die sie seit ihrer Kindheit begleitet: „Ich bin die, die übrig bleibt.“
Ihr Heil sucht Marie auf dem Friedhof gegenüber. Ein Glück, dass es dort viel lebendiger und launiger zugeht, als man meinen sollte — die Menschen, denen sie begegnet, sind ebenso gestrandet wie sie, sie haben nichts mehr zu verlieren. Doch schon bald spürt Ma-rie, dass etwas nicht stimmt. Es ist, als hätten Rose und Adrian, Siegfried und Gretel schon viele Jahre auf sie gewartet. Und allmählich dämmert ihr, dass ein gemeinsames Schicksal sie alle aneinander fesselt …