Im Wahljahr 2013 entflammte in Deutschland eine heftige Debatte über Pädophilie und Pädosexualität. Im Zentrum der intensiven wie plakativen Auseinandersetzung mit diesem heiklen Thema stand die Partei Die Grünen, in der in den 1980er Jahren die Forderung nach einer Legalisierung von pädosexuellen Kontakten nicht nur debattiert, sondern auch verschiedentlich beschlossen wurde. Der Band analysiert die Diskussion zum sexuellen Verhältnis mit Kindern und deren Niederschlag in der grünen Debatte und Programmatik. Er befreit ein Tabu— und Skandalthema aus dem Gehege einer Pro-und Contra-Debatte. Es wird dargestellt als Teil einer sozialen Lebenswirklichkeit, zu der kulturelle Emanzipationsbewegungen, ein neues Verständnis der kindlichen Sexualität und Einsprüche gegen traditionelle Familienmuster ebenso gehören wie Einblick in sexuelle Gewalt und Machmissbrauch. Eine facettenreiche Lebenswirklichkeit in der Gründungsära der Grünen wird offengelegt, ein virulentes Problem wird sichtbar als Symptom der gesellschaftlichen Verfassung.