Zur Schweiz als Wirkungs- und Aufführungsort hat der am 13. März 1952 in Karlsruhe und damit nicht unweit der Schweizer Grenze geborene Wolfgang Rihm eine enge Beziehung. Die in dieser Publikation versammelten Beiträge leuchten diese vielseitige und facettenreiche Präsenz des Komponisten und seines Schaffens im Schweizer Musikleben aus. Die Topographie dieser Präsenz wird durch Institutionen wie das Lucerne Festival, das Luzerner Sinfonieorchester und die Paul Sacher Stiftung, sowie zahlreiche persönliche und oft langjährige Bekannt- und Freundschaften zu Vertretern der Schweizer Musik- und Kulturszene bestimmt. Bekanntschaft meint in diesem Zusammenhang auch Auseinandersetzung mit Persönlichkeiten wie Friedrich Nietzsche und Adolf Wölfli, welche im Schweizer Geistesleben Spuren hinterlassen haben. Neben wissenschaftlichen Beiträgen (Thomas Gartmann über Rihms Wölfli-Vertonungen; Eleonore Büning über Rihms Kompositionen für Paul Sacher; Thomas Meyer über Rihms durch das Luzerner Sinfonieorchester angeregte Auseinandersetzung mit dem sinfonischen Schaffen von Johannes Brahms, aus welchem das Werk Nähe fern hervorging; Mark Sattler über Rihms Verhältnis zu Nietzsche und der Beziehung zum Lucerne Festival und dem Luzerner Sinfonieorchester; und Jürg Huber über die schweizerische Rezeption des Schaffens Rihms) und einem ausführlichen Interview mit dem Komponisten Dieter Ammann bietet die Publikation auch Statements von Künstlerfreunden wie Anne-Sophie Mutter, Michael Haefliger, James Gaffigan und Jonathan Nott sowie eine detaillierte Übersicht der Aufführungen von Werken Wolfgang Rihms in der Schweiz seit 1980.