Als ihr Mann Rüdiger sie verlässt, bricht für Roxanne eine Welt zusammen. In ihrem Schmerz ist sie nahezu handlungsunfähig und vernachlässigt sich und ihre 8-jährige Tochter Jennifer. Da holt ihr Vater, Alfred Konrads, sie zu sich nach Hause und versucht, sie wieder aufzubauen. Jennifer vermisst ihren Vater und leidet sehr unter den neuen Verhältnissen, die sie sich nicht erklären kann…
OP-Schwester Barbara sah Dr. Hanna Martens bewundernd an. Und dann sagte sie spontan: »Ich weiß nicht, wie Sie es anfangen, Chefin — aber Sie sehen auch nach einem so hektischen Tag wie diesem noch aus, als wären Sie völlig ausgeruht und frisch. Ich jedenfalls fühle mich wie durch den Wolf gedreht und das ist noch gelinde ausgedrückt.« »Es war wirklich ein schlimmer Tag«, gab Hanna zu, lächelte und strich sich eine der seidigen blonden Locken nach hinten. »Wenn es Sie beruhigt, Barbara, kann ich Ihnen ehrlich eingestehen, daß ich mich ebenfalls wie durch den Wolf gedreht fühle. Ich werde nach dem Dienst einen langen, ausgedehnten Spaziergang mit meiner Mutter in die Heide machen. Das haben wir uns schon vor Tagen vorgenommen und heute werde ich es in die Tat umsetzen. Ich glaube, wenn ich alles, was mit der Klinik zusammenhängt, einmal von mir werfe, geht es mir wieder hervorragend.« »Das denke ich auch, nur geht das leider nicht, weil Sie es einfach nicht fertigbringen, die Klinik zu vergessen.« Zuerst schien es, als sei Hanna betroffen, aber dann lachte sie kurz auf. »Man muß sich vor Ihnen in acht nehmen, Barbara. Sie scheinen Röntgenaugen zu haben.« »Die braucht man bei Ihnen nicht, Chefin. Jedermann, der Sie kennt, weiß, daß Sie mit der Klinik verheiratet sind — und mit unseren kleinen Patienten ebenfalls.« Gedankenverloren sah Hanna vor sich hin und sagte dann endlich leise, als spreche sie zu sich selbst: »Da habe ich manchmal mit meinem Schicksal gehadert, weil ich weder einen Mann habe noch Kinder. Und dabei habe ich eine ganze Menge Kinder, weil ich alle, die hierherkommen, gleich in mein Herz schließen muß, ob ich nun will oder nicht.« »Und die Kleinen spüren das, denn sonst wären sie ja nicht immer so fröhlich, wenn sie nur Ihre Stimme hören.« Barbara, die überaus tüchtige OP-Schwester, mußte gegen einen Anflug von Neid ankämpfen.