Die Krankenschwester Marie und Armin van Mergen sind seit einigen Monaten ein Liebespaar, und Armins dünkelhafte Eltern sind überhaupt nicht glücklich darüber. Trotzdem verspricht Armin ihr, sie schon bald seinen Eltern vorzustellen, und Marie hofft auf eine Einladung zum sechzigsten Geburtstag Frederik van Mergens. Zwar zweifelt Marie manchmal an Armins Liebe zu ihr, aber sie verdrängt die trüben Gedanken nur zu bereitwillig. Außerdem hat sie andere Sorgen: Seit einigen Tagen glaubt sie, von einem Unbekannten verfolgt zu werden. Das macht ihr Angst, und sie erzählt Armin davon, der ahnt, dass seine Eltern dahinterstecken. Doch er lacht Marie nur aus. Am nächsten Tag bemerkt Marie ihren “Schatten” wieder, flüchtet vor ihm, stürzt und wird verletzt in die Behnisch-Klinik eingeliefert. Marie ist traurig, weil sie nun nicht zu Frederik van Mergens Geburtstagsparty kann. Doch Fee und Daniel Norden, die ebenfalls eingeladen sind, nehmen sie auf ein, zwei Stunden mit, und keiner ahnt, dass das Schicksal nun Gelegenheit hat, die Karten völlig neu zu mischen …
Dr. Daniel Norden, der Chefarzt der Behnisch-Klinik, sah sich die MRT-Bilder seines Patienten noch einmal an. Doch auch diesmal kam er zu keinem anderen Ergebnis. «Es tut mir leid, dass ich keine bessere Nachricht für Sie habe, Herr Grundmann. Sie werden nicht um eine Operation herumkommen. Ihr Knie wird weiter Schaden nehmen, wenn wir uns nicht endlich darum kümmern.» «Ja, das weiß ich. Doch im Moment habe ich einfach keine Zeit dafür. Wäre es denn wirklich so schlimm, wenn wir noch ein wenig warten?» «Sie kennen die Antwort. Sie ist dieselbe, die ich Ihnen vor drei Wochen gegeben habe. Der Riss Ihres Innenmeniskus muss operativ behandelt werden. Dazu kommt noch die Verletzung des Kreuzbands, die mir die größte Sorge macht. Konservative Methoden haben wir nun lange genug ausprobiert, und Sie sehen selbst, dass sie uns nicht weiterbringen. Wir müssen jetzt operieren. Wenn wir noch länger warten, besteht die Gefahr, dass sich dauerhafte Bewegungseinschränkungen entwickeln. Oder eine Arthrose. Und wenn ich mir die Veränderungen auf den MRT-Bildern ansehe, befürchte ich, dass das schon bald passieren wird.» Mit ernster Miene sah Daniel seinen Patienten an. Lorenz Grundmann war vor acht Wochen zum ersten Mal in die Notaufnahme gekommen.