Lukas, Mariannes Enkel, provoziert mit seinem alten Auto Unfälle, um durch Schmerzensgeld sein Budget aufzubessern. Eines Tages unterschätzt er das Risiko und verunglückt schwer. Während seiner Genesung erfüllt ihm Marianne seinen Herzenswunsch: Sie erzählt ihm ihre Geschichte: Als jüdischer Säugling in fremde Hände gegeben, überlebt sie den Holocaust, gelangt nach dem Krieg im Zuge der Familienzusammenführung zu ihrer Großmutter. Als Fünfjährige wird sie 1947 Zeugin, wie am Küchentisch in der altehrwürdigen Villa, in der sie mit ihrer Großmutter lebt, ein Racheakt von Menschen ausgetüftelt wird, die Verfolgung, Zwangssterilisation und das Euthanasieprogramm überlebt haben. Ihr Ziel: Rudolf Meinberg. Bei ihm, dem damaligen Schreibtischtäter, wollen sie Gleiches mit Gleichem vergelten.
Als Erwachsene Frau entdeckt Marianne nicht nur die Wahrheit über ihre Herkunft. Sie stößt auch auf die menschliche Seite des Schreibtischtäters, der im Krieg seine Obsession mit der jüdischen Tänzerin Paula ausgelebt hat…
Lukas lässt sich von der Geschichte fesseln. Am Ende überredet er seine Großmutter dazu, sie aufzuschreiben. „Wenn du das nicht tust, wäre es, als hätte deine Geschichte nicht stattgefunden.“