Auf der weltliterarischen Bühne hat Emine Sevgi Özdamar einer deutschsprachigen Literatur, die “aus anderen Zungen” erwachsen ist, ihre unverwechselbare Stimme verliehen. In groß angelegten Erzählstücken lässt die Autorin ihre Protagonistin Schauplätze in der Türkei und Europa mit Szenen der Erinnerung bespielen. Ihr Figurenensemble reicht von einer Geschichten erzählenden Großmutter und einem surrealistischen Künstler in Istanbul bis zu einer Wohnheimleiterin und einem avantgardistischen Regisseur in Berlin. Wie Özdamars transkulturelles Schreiben zur Auseinandersetzung anregt, verdeutlichen die Beispielanalysen aus der Türkei, den USA und Deutschland in diesem Heft. Es enthält überdies ein Gespräch mit Özdamar und eine Auswahlbibliografie zu ihrem Werk.