Dieses Buch entstand aus der Besprechung eines früheren Textes, Das Ende des Patriarchats, zu dessen Überarbeitung mich Juanjo Herrera, ehemaliger Kulturattaché an der spanischen Botschaft in Moskau, angesichts unserer globalen Situation und meines jüngsten Engagements für die Transformation des Erziehungswesens ermutigt hatte. Ich nahm den Vorschlag an, doch bei der Überarbeitung des Buches verwarf ich den früheren Text und verfasste schließlich ein neues überdimensionales Dokument, das ich in zwei Teile aufgliederte. Das Ergebnis waren ein Buch mit dem Titel Der patriarchale Geist (das in diesem Jahr von Urra in Italien veröffentlicht wird) und das vorliegende Werk (ebenfalls in Italien von Franco Angeli veröffentlicht), das ursprünglich den Titel trug Die Zivilisation: eine heilbare Krankhei trug.
In Kapitel 1 „Eine komplexe Problematik und ihre verschwiegene Ursache" versuche ich aufzuzeigen, dass es an der Zeit ist zu begreifen, dass das, was wir Zivilisation nennen – das heißt die patriarchalische Gesellschaft – bei weitem nicht an eine echte Zivilisation heranreicht, sondern eher als pathologische und heutzutage destruktiv veraltete Reaktion des Menschen auf die extrem traumatischen Bedingungen der Vergangenheit zu verstehen ist.
Anschlieβend, in Kapitel 2 „Totila Albert und seine Vision einer dreieinigen Gesellschaft", spreche ich von der Person, die das Patriarchat bereits in den 1930er Jahren als Wurzel all unserer gesellschaftlichen Übel anprangerte. Durch ihn habe ich nicht nur von der veralteten Barbarei des Patriarchats erfahren, sondern auch seine Vision einer gesunden Alternative kennengelernt.
In Kapitel 3 „Die Zivilisation als Hybris" fahre ich mit einer Reflexion über die Ursprünge der Zivilisation fort. Meine These ist, dass die Zivilisation nicht nur aus einem großen Licht heraus geboren wurde, sondern dass sie zugleich vom Schatten, den dieses große Licht warf, getroffen wurde: eine Transformation von der Wertschätzung wahrer Größe in narzisstische Grandiosität, die einen Teil des Übergangs von der matristischen Kultur zum Patriarchat im mythologischen Zeitalter der Helden bildete.
Ich habe dieses Buches mit Leidenschaft geschrieben und hoffe, dass mein kreativer Enthusiasmus auch im Leser Begeisterung auslösen und in der Welt etwas Gutes bewirken wird. Die Dinge, von denen ich darin spreche, sind meinen Freunden und Schülern vertraut, nicht aber dem breiten Publikum, zu dem ich über das geschriebene Wort Zugang finden möchte. Ich hoffe sehr, dass es mir, so wie zuvor mit meinem Buch Changing Education to Change the World „Die Erziehung ändern, um die Welt zu ändern" (derzeit in der spanischen, amerikanischen, portugiesischen und italienischen Version erhältlich), gelingen mag, das Interesse der menschlichen Gemeinschaft dafür zu gewinnen, unser konservatives Erziehungssystem in den Dienst der persönlichen und sozialen Entwicklung zu stellen.
Ich wäre zutiefst dankbar, wenn dieses Buch die Aufmerksamkeit der Mächtigen dieser Welt auf meine Anregung lenken würde, dass unsere Zukunft in ihren
Händen liegt und dass es ebenso in ihrer Macht liegt, die Initiative zu starten, die sie zu unseren Rettern machen würde, indem sie nämlich die patriarchalische Erziehung in eine transformative Erziehung verwandeln. Denn dies ist meiner Meinung nach der einzige Weg, der es uns ermöglichen könnte, den unabwendbar scheinenden Verlauf der Geschichte zu ändern.