In “Praxis und Theorie der Individualpsychologie” entfaltet Alfred Adler seine fundamentalen Überlegungen zur psychologischen Entwicklung des Individuums und dessen sozialen Kontexte. Durch einen klaren und präzisen literarischen Stil gelingt es Adler, komplexe psychologische Konzepte verständlich zu machen. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Idee, dass das individuelle Verhalten untrennbar mit der sozialen Umwelt verbunden ist, was in der Zeit nach Freuds Psychoanalyse als eine bedeutsame Abweichung wahrgenommen wurde. Adlers ganzheitlicher Ansatz beleuchtet nicht nur die innerpsychologischen Mechanismen, sondern auch die soziale Verantwortung des Individuums, wodurch sein Werk bis heute relevant bleibt. Alfred Adler, ein bedeutender Vertreter der österreichischen Psychologie, war Student von Sigmund Freud, wich jedoch von dessen Theorien ab. Sein Interesse an den sozialen Dimensionen der menschlichen Psychologie und seine persönlichen Erfahrungen prägen seine Ansichten zur Individualpsychologie. Als Mitbegründer der ersten Wiener Psychologischen Gesellschaft erkannte Adler frühzeitig die Notwendigkeit, das individuelle Erleben und die Gemeinschaft als Miteinander zu verstehen, was ihn zur Entwicklung seiner individuellen Therapieansätze führte. “Praxis und Theorie der Individualpsychologie” ist eine fundamentale Lektüre für alle, die ein tieferes Verständnis für die Dynamik zwischen Individuum und Gesellschaft gewinnen möchten. Adler bietet wertvolle Einsichten, die sowohl für Fachleute als auch für Laien von Interesse sind. Die Auseinandersetzung mit Adlers Ideen erweitert nicht nur den Horizont in der Psychologie, sondern inspiriert auch zur Reflexion über das eigene Leben im Kontext der sozialen Beziehungen.