Ist der Schöpfungsglaube nur etwas für Kinder? Wird er, wenn Menschen erwachsen und «vernünftig» werden, durch naturwissenschaftliche Theorien abgelöst, die die Entstehung der Welt zu erklären versuchen? Anstatt sich in der Sackgasse falscher Alternativen zu verfangen, bietet dieses Buch Differenzierungen und Klärungen. Es zeigt, dass die biblischen Schöpfungserzählungen kein naiver Versuch einer naturwissenschaftlichen Erklärung der Weltentstehung sind. Stattdessen wollen sie Gott, den Schöpfer, und seine Schöpfung loben: «Herr, wie sind deine Werke so groß und viel!» (Ps 104,24). Auf der anderen Seite ist die Evolutionstheorie bewusst eine Theorie. Sie beschreibt weder eine Tatsache, noch ist sie eine Weltanschauung oder ein geschlossenes Weltbild.
Friedrich Schweitzer zeigt: Bei dem Glauben an die Schöpfung geht es um den Grund des Daseins und der Welt, um Sinn und Orientierung im Leben, nicht um Beweise, wie es die “Kreationisten” versuchen. Der biblische Schöpfungsglaube und naturwissenschaftliche Erklärungen wie die Evolutionstheorie sind keine Gegensätze, sondern können nebeneinander bestehen und sinnvoll aufeinander bezogen werden. Um dazu in der Lage zu sein, müssen Menschen in ihrem Glauben und seinen Entwicklungen begleitet werden. Dies wird zur wichtigen Aufgabe für die Kirche und den schulischen Religionsunterricht.