“Gerufen oder nicht gerufen, Gott wird da sein” — diese Überschrift wählte C. G. Jung für sein Leben und Sterben. Äußert sich die spirituelle Suche im Rufen nach einem Gott, in einem Gebet, oder bleibt die kindliche Vorstellung von Gott unbewusst im Hintergrund? In der Psychotherapie kann das Gottesbild, entstanden aus frühen Bindungserfahrungen und kollektiven religiösen Erinnerungen, in spirituellen Nöten, in Träumen oder Imaginationen auftauchen. Am Beginn des Lebens hilft das Gottesbild, mit der Abwesenheit oder der ersehnten Präsenz Gottes umzugehen. In den Krisen des Lebens und vor allem des Sterbens ermöglicht es einen Anfang im Abschied. Der Autor befasst sich mit der Bedeutung der Spiritualität in der Analytischen Psychologie und zeigt auf, wie die spirituelle Suche im Individuationsprozess begleitet werden kann. Das Werk richtet sich insbesondere an Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die sich vertieft mit Spiritualität auseinandersetzen möchten, um deren Potenzial für Coping und Heilung im therapeutischen Prozess nutzen zu können.