Der Schriftsteller Al Cann weiß alles über den unbestechlichen FBI-Agenten Eliot Ness und den berüchtigtsten aller Gangster, den Italo-Amerikaner Al Capone, der nicht nur Chicago, sondern das ganze Land in Atem hielt. AL CAPONE ERSCHEINT EXKLUSIV ALS E-BOOK!
Es geschah am hellichten Tag. Und es war das Markenzeichen des Bandenführers Barry I. Keaton, daß es am hellichten Tage geschah. In der Michigan Avenue herrschte Mittagsverkehr. Die Wolkenkratzer spuckten die Menschen förmlich wie Ameisen aus und schleusten sie in die breite Straße. Autobusgiganten, Taxis und Lieferwagen zwängten sich mit einem wilden Hupkonzert durch dieses Inferno. Es war jeden Tag das gleiche Bild. An der Bushaltestelle schräg vor der alten City Bank stand am Rande des Menschenknäuels ein Mann, der anscheinend in Gedanken vertieft war. Es war ein mittelgroßer Mensch mit einem harten Gesicht, dessen Augen opalfarben schimmerten und zu weit von der Nasenwurzel entfernt standen. Die Nase war breitflächig, und ihre Spitze stand nach oben. Der Mund deutete auf einen starken Willensmenschen hin, ebenso das in der Mitte gespaltene, übermäßig ausgebildete Kinn. Von den Augenknochen bis zu den Kinnecken liefen scharfe Falten. Wenn man ihn von hinten betrachtete, sah man erst, wie stiernackig er war. Auch der elegante graue Borsalino und der dazu passende Ulster vermochten diesen Eindruck nicht zu ändern. Auch nicht die Londoner Times, die er aus der Manteltasche zog, um einen kurzen Blick auf die Schlagzeilen zu werfen. Dieser Mann war Barry I. Keaton. Einer der gefürchtetsten Bandenführer, die Chicago jemals gesehen hatte. Und was er jetzt um diese Mittagsstunde vorhatte, war einmalig für die Riesenstadt am Michigan Lake. Keaton faltete das Zeitungsblatt wieder zusammen und schob es in die Manteltasche zurück. Dieses Zeichen registrierte der langaufgeschossene, hagere Mensch, der nahe dem Eingang zur Bank im Gespräch mit einem fadenscheinig wirkenden Jüngling stand.