Biblische Texte sind religionsgeschichtlich betrachtet zunächst mündliche Äußerungen, dann Aufzeichnungen vieler Generationen, die damit zuallererst ihrem Glauben Ausdruck geben. Alle alttestamentliche Rede von Gott ist daher manifest gewordene Glaubenserkenntnis und Glaubensüberzeugung. So wird in dieser “Theologie des Alten Testaments” vom glaubenden Subjekt ausgegangen und nachgezeichnet, zu welchen Auffassungen von Gott und seinem Handeln die sich im Alten Testament artikulierenden Menschen in der Auseinandersetzung mit ihrem Erleben gelangten. Beschrieben werden die Verwurzelung der Israeliten im kanaanäischen Glauben, das Entstehen des Jahwe-Glaubens, die Auseinandersetzung mit politischer Großmacht und das Aufkommen neuen Prophetentums, das Ende staatlichen Eigenlebens und die Gewinnung neuer Glaubenskomponenten, schließlich die Wendung des israelitisch-jüdischen Glaubens in die Zukunft.