«Sowohl meine private als auch meine berufliche Tätigkeit hat immer mit Politik zu tun.» Mani Matter sagte dies in einem Interview im Hinblick auf sein Wirken als Jurist, aber auch als Chansonnier. Der Essay «Hemmungen und Dynamit» des Literaturwissenschaftlers Nicolas von Passavant zeigt, wie sich die Beschäftigung mit politischen Themen durch die verschiedenen Phasen und Bereiche von Matters Leben zog; und wie eng dabei wissenschaftliches und künstlerisches Schaffen verbunden sind.Erstmals werden hier die politischen Schriften Matters eingehend besprochen: darunter drei theoretische Artikel, die — lange vergriffen — im Anhang mit abgedruckt sind. Vor dem Hintergrund der dortigen Überlegungen erläutert der Autor politische Bezüge in den Liedern und beleuchtet deren Konzept: Mani Matter verstand seine Chansons als «Modelle für politische Sachverhalte». Sie sollten nicht belehren, wohl aber zum Nachdenken anregen. Wie der Essay zeigt, tun sie das noch heute.