Dem homo ludens ist alles ein Spiel, wie bereits aus der Einleitung zum Heft und Bdolfs Propädeutikum und Prolegomena zum Titelthema Spielchen hervorgeht. Gina Riemann macht sich darauf Gedanken über die Miene zu Beziehungsspielchen im historischen, politischen und sexuellen Sinne. Michael Helming zeichnet daraufhin die kriminologische Spieltheorie und die Anthropologie des verspielten Menschen in Jorge Luis Borges’ „Der Tod und der Kompass“ (1942) nach. In Martin Köhlers Kolumne „Stufen zum Nichts“ geht es diesmal um geschlechtsneutrale Sprachspielchen der Bundeszentrale für politische Bildung und Schneidegger hat Oscar Wildes Erzählung „Der selbstsüchtige Riese“ übersetzt. Sodann zeigt Wolfgang Schröder das revolutionäre Potential auf, das im Spiel mit der Dialektik und dem Reim liegt. Lino Wirag berichtet von den lustigen Spieletrends auf der „UpZock 2014“, Johannes Witek erzählt, wie Adornos „Doing things, going places“ in echt aussieht und Clemens Schittko dichtet das Manifest der Nachhut, in dem sich jeder Dichter und Denker wiederfinden kann. Nochmals auf Sprachspielchen und politische Bildung kommt Onkel Schneidegger im Lichtwelpen zu sprechen, wo er die Zuschrift von T3rr0r_Mast3r1997 bzgl. des sog. Minderheitenspiels mit Searle und Wittgenstein beantwortet, ehe die Redaktion Cornelius Gurlitt ein Angebot in Sachen Gustav Klimt unterbreitet. Dann wird es blutig, ferkelig und sauspannend mit drei Miniaturen von Bdolf über das verspulte und verspielte Leben des homo ludens. Clemens Schittko erzählt Guidos Geschichte und Marc Hieronimus überlegt, wie die Spiele hießen, wenn sie wirklich simulierte Ernstfälle des Lebens wären. Jonis Hartmann und Schneidegger bedenken in zwei Miniaturen den Wolf als Spieler und das Leben als Glücksspiel, die Kollegen von Pareidolia machen Reklame. Hernach berichtet Vasile V. Poenaru aus Canada von den Eskapaden des Bürgermeisters von Toronto, Rob Ford, und Mirko Stehr zeichnet den arbeitslosen Akademiker beim Sparkassenbesuch. Das IPuP erklärt in der neuen Reihe „Philosophische Begriffe kurz erklärt“ das Diktum von Adorno/Horkheimer, wonach Fun ein Stahlbad sei. Tina Wirtz beschäftigt sich mit der Untersuchung, in welche Himmelsrichtung sich Hunde beim Koten wenden und die größte Bratwurst der Welt beschließt den vorderen Heftteil mit dem Stichwort „Spielchen des Lebens“, zu dem fünf Autoren ihren Senf abgeben.
Bdolf stellt sodann eine Reihe von Romanen vor, die kontrafaktische Geschichtsverläufe mit Hitler schildern. Stefan Rode erzählt in „siebenuhrfünfundzwanzig“ vom Zeitspiel zwischen Traum und Wirklichkeit. Die zwei Ultrakurzmärchen dieser Ausgabe stammen von Marc Hieronimus und Tobias Stenzel. In der Reihe Viehlosovieh portraitiert diesmal Schneidegger die Katze, dann wird auf das Gerede im Feuilleton der letzten Monate zurückgeblickt. Aus Rüdiger Spiegels trotzphilosophischem Merkzettelkasten kommen zwei Erwägungen zu Dialog und irgendwas. Dann werden wieder einige Bücher und Zeitschriften in unter 800 Zeichen besprochen. Das Lied „In der Zwischenzeit“ von Marc Hieronimus’ Kapelle grau gibt es ohne Musik zu lesen. Anschließend portraitiert Michael Helming in der Reihe „Lebende & Leichen“ den tschechischen Arbeiterschriftsteller Svatopluk Turek. Einige Aphorismen Pro Domo et Mundo sowie die Autorenportraits beschließen dieses bezaubernde Frühlingsheft.