Es ist Heiligabend, heilige Familienzeit. Doch die 8-jährige Gertrud ist allein zu Haus. Ihre Eltern tanzen auf einem Ärzteball. Immerhin klingelt der Weihnachtsmann. Irgendwie stellt der sich eigenartig blöd an. Er kommt durch die Tür und nicht den Kamin, er hat ein Geschenk dabei, was sich Gertrud niemals gewünscht hat und seine “Renntiere” sind fort — und dann will er einfach weiter zu den anderen Kindern und Gertrud allein lassen. Dabei hat sie gehofft, dass der Weihnachtsmann Zeit für sie hätte, ein Ohr, ein richtiges Geschenk, gute Worte und Verständnis und und und. Er sollte doch ihre Rettung sein. Gertrud fordert den Weihnachtsmann mit bohrenden Fragen und ihrer frech forschen Art heraus. Der kommt auch ohne Kaminfeuer mächtig ins Schwitzen und lässt entnervt Bart und Mütze fallen. Er ist doch nur Jochen, ein Taxifahrer.
Das Weihnachtsstück erzählt von einer besonderen Begegnung, von Wünschen, nach denen schon lange keiner mehr gefragt hat, Einsamkeit und Enttäuschung und einem kleinen Aufbruch — im Schlittentaxi.