»Das Problem ist«, erläuterte Prinz Hasher, als er mit Felicitas Norden und den Zwillingen Jan und Dési auf Kamelen durch die noch immer laue Wüstennacht ritt, »dass es so gut wie unmöglich ist, das Flussbett noch zu überqueren, wenn es erst einmal überflutet ist.« Der Prinz befand sich mit seinen Gästen auf dem Rückweg von einem romantischen Ausflug, der ein unerwartetes Ende gefunden hatte. Seiner Krankheit wegen hatte er sich auf dem Hinweg im Jeep chauffieren lassen, den er für den Rückweg jedoch notgedrungen Fees Mann überlassen musste. Außerdem brauchten Fee und die Kinder ihn als ortskundigen Führer. Scheich Ahmed hatte nämlich einen telefonischen Notruf aus der Klinik erhalten und musste vorzeitig in die Stadt zurückkehren. Daniel Norden hatte ihn begleitet. So waren Fee und die beiden Kinder jetzt auf den Prinzen und seine kundige Führung angewiesen. Vor ihnen fuhren zwei Jeeps, die von den Bediensteten gelenkt wurden. Die Scheinwerfer der Autos spendeten das nötige Licht, um den sicheren Rückweg zu finden. Felicitas, Jan und Dési ritten dicht hinter dem Prinzen und lauschten auf die Motorengeräusche und das Grollen des Donners, das immer näher rollte. »Bis das Wasser abgeflossen ist, können zwei oder drei Tage vergehen«, verkündete Hasher düster. »Wir müssen uns beeilen!« Die Einladung von Scheich Ahmed zu einem Wüstenpicknick war bisher der Höhepunkt der Reise in den Orient gewesen, die ein Teil der Familie Norden auf Bitte des Scheichs vor einigen Wochen angetreten hatte. Der Sohn des Scheichs, Prinz Hasher, litt seit seiner Kindheit an einer rätselhaften Krankheit, der bisher kein Arzt der Welt wenigstens einen Namen hatte geben können. So hatte schließlich alle Hoffnung auf Dr. Norden geruht, dem es tatsächlich inzwischen gelungen war, eine Diagnose zu stellen. Um seinen Gästen ein weiteres Stück seines herrlichen Reichs zu zeigen und sich auf diese Weise zwischendurch für die Mühe des deutschen Arztes erkenntlich zu zeigen, hatte Scheich Ahmed den Ritt in die Wüste geplant. Doch wieder einmal war alles anders gekommen als gedacht.