Diese Sammlung wurde mit einem funktionalen Layout erstellt und sorgfältig formatiert.
Oskar Panizza (1853–1921) war ein deutscher Schriftsteller, Satiriker und Publizist. Neben der schriftstellerischen Arbeit hielt ab 1891 Vorträge, darunter das weitgehend von Cesare Lombroso abgeschriebene, dennoch diesen kritisierende Referat Genie und Wahnsinn, einen Aufsatz über Realismus und Pietismus und über Die Minnehöfe des Mittelalters. Fünf Monate vor der Veröffentlichung des Liebeskonzils hatte Panizza in einem Aufsatz über “Volkspsychologie” formuliert, «daß eine erlittene Gefängnisstrafe für eine ideell verteidigte Sache fast der Garantieschein für Popularität in der Masse” sei. Konsequent versuchte er in dieser kurzen Frist, aus der öffentlichen Aufmerksamkeit Nutzen zu ziehen und veröffentlichte im Juli die Schrift Meine Verteidigung in Sachen das “Liebeskonzil”. In die Zeit zwischen Prozess und Haftstrafe fällt die einzige philosophische Veröffentlichung Panizzas: Der Illusionismus und die Rettung der Persönlichkeit. Oskar Panizza adaptierte darin die Philosophie Max Stirners und kritisierte vehement eine einseitig naturwissenschaftliche Sicht auf die Psyche des Menschen. Die Psichopatia criminalis ist deutlich von den anarchistischen und antimonarchistischen Grundhaltungen geprägt, die Panizza während der Haft in Amberg entwickelt und die sich in den Zürcher Exilantenkreisen noch verstärkt hatten.
Inhalt:
Genie und Wahnsinn
Der Illusionismus und die Rettung der Persönlichkeit
Meine Verteidigung in Sachen “Das Liebeskonzil”
Psichopatia criminalis
Christus in psicho-pathologischer Beleuchtung