Für den Regisseur, Autor und Maler Peter Patzak (1945–2021) waren Grenzen ein zwar wahrnehmbares, immer aber auch verhandelbares und vor allem überwindbares Konstrukt. Aus einem Land kommend, in dem die Anerkennung des Films als eigenständige Kunstform lange auf sich warten ließ, suchte und fand Patzak bald Kooperations— und Arbeitsmöglichkeiten in der internationalen Filmbranche. Seine künstlerische Arbeit war von der Reflexion und Überschreitung ästhetischer Normen und von der Verschmelzung von Kunstformen geprägt. Von oben verordnete, gesellschaftliche Tabugrenzen existierten für Patzak nicht. Vielmehr forderte er die Gesellschaft hartnäckig heraus, sich unangenehmen Gegenwarts— und Vergangenheitsfragen zu stellen, indem er soziale, ökonomische und politische Missstände zu Themen in seinen Filmen machte.
Die Beiträge dieses Bandes eröffnen neue Sichtweisen auf das vielfältige und umfangreiche Schaffen eines großen österreichischen Künstlers, der nicht nur als Filmemacher und Maler, sondern auch als Buchautor und Universitätslehrer in Erinnerung bleiben wird.
Mit Beiträgen von Hubert Canaval, Verena Moritz, Thomas Ballhausen, Karin Moser, Joachim Dworschak, Loys Egg, Paul Horntrich, Peter Huemer, Christine Rigler, Mario Keller, Hannes Leidinger, Thomas Rigler, Hanna Prandstätter, Stephan Wagner, Elisabeth Streit, Tom Waibel u.a.