Die Wiederentdeckung der Einsamkeit — auf einer gottverlassenen Leuchtturminsel im Mittelmeer.
Auf einer winzigen Insel im Mittelmeer, deren Felsen steil abfallen und wo Schiffe nur bei ruhiger See anlegen können, ragt ein einsamer Leuchtturm empor. Wie ein Zyklop sucht er mit seinem Auge den nächtlichen Horizont ab, ein fixer und unentbehrlicher Orientierungspunkt für Generationen von Seefahrern. Drei lange Wochen bringt Rumiz, der ruhelose Wanderer, dort zu und sucht wie der Lichtstrahl nachts den Himmel und tags den Horizont ab. Er lernt, das Aufkommen eines Gewitters zu erkennen, dem Wind zuzuhören, mit den Möwen zu fliegen, mit dem Esel zu reden. Und er denkt über das Mittelmeer als Kulturraum von Triest bis in den Libanon nach, als Ort des Austauschs, des Handels, der Kriege bis heute, mit eigener Lingua franca. Diese bewegungslose Reise wird zum Abenteuer des Geistes.