»Es stimmt, zwölf Jahre nach der zweiten Intifada ist uns nicht mehr bewusst, was es kostet, immer noch an die Gewaltlosigkeit
zu glauben und sie zu predigen, wenn sich nichts bewegt; und Jugendlichen, die im Gefängnis sitzen, die keine Zukunft sehen,
die in all ihren Freiheiten eingeschränkt sind, zu erklären, dass
Gewaltlosigkeit der einzige Weg ist. Gandhi sagte, man solle
Gewaltlosigkeit herrschen lassen, aber im Vergleich zur Feigheit sei ihm die Gewalt noch lieber. Doch Gewaltlosigkeit kann leider wie Feigheit aussehen oder wie ein Mangel an Mut. Aber den Palästinensern fehlt es nicht an Mut. Deshalb muss man sich mit ihnen empören und die Fackel ihrer Hoffnung, aber auch ihres
Zorns weitertragen. Wenn wir das nicht tun – und zwar sehr bald -,
spielen wir der Gewalt in die Hände.«
Stéphane Hessel