Erik Jansen, um die fünfzig, Deutschlehrer mit Leib und Seele, verliert seine Anstellung im katholischen Gymnasium zu Sankt Theresa. Wie es dazu gekommen ist, dass er nicht nur seine sichere Stelle, sondern auch seine Frau und ein wenig wohl auch sich selbst verlor, versucht er, alleine, auf einer Gruppenreise nach Jordanien zu reflektieren. Lange bleibt er freilich nicht für sich, bald schon hängt die ältere, naive Monique an seinen Lippen, bei der er ganz Lehrer sein kann — sosehr er auch versucht, es nicht zu sein. Die Reise ist für ihn ein Aufbruch und Befreiungsschlag — nicht nur aus der fatalen Liebe zu einer Schülerin, sondern aus seinem unerfüllten Leben — und je länger sie andauert, umso mehr fühlt er sich wie Kafkas Reiter …Sylvie Schenks Überschreibung eines Kafka-Textes ist nicht nur die bewegende Geschichte eines Mannes in der Midlife-Crisis, sie ist auch ein Spiel mit der Literatur, mit Auslegungen und Signifikanz: ein kluger, feinsinniger Roman, durch den sich wie ein roter Faden die Liebe zu Kultur und Literatur zieht.