Ein Haus. Ein Keller. Dort unten sitzt ein kleines Mädchen. Maja. Sie hat sich selbst dorthin zurückgezogen, um ihrer Tante Trudl und ihrer aufgezwungenen Spielkameradin, der Qual, zu entgehen.
Nach dem absurden Tod ihrer Eltern findet sich Maja im Haus ihrer verhassten Tante wieder, weit weg von ihrer Heimat Tupfing und ihren Freundinnen. Das Gymnasium und die aufdringlichen Mitschüler geben dem introvertierten Mädchen den Rest. Was ihr bleibt: Ihre Gedanken, ihr Hass. Und die Sehnsucht nach Befreiung. Doch die Freiheit ist nur über zwei Umwege zu bekommen: Freitod … oder Mord!
Was wie eine tragische Mädchengeschichte daherkommt, entpuppt sich bereits nach wenigen Seiten als bitterböse Abrechnung mit der als ungerecht empfundenen Welt. Die Tante Trudl wird zum Symbol aller Unterdrückung, die Klassenkameraden zur Gesellschaft, die für alles und jeden Verständnis zeigt, nur nicht für diejenigen, die sich abschotten. Eine subjektive Satire, die in ihrer atmosphärischen Dichte und ihren grotesken Nebenhandlungen stark an Autoren wie E.T.A. Hoffmann, Gustav Meyrink und Franz Kafka erinnert.
Hier wird Tacheles geredet und der ausgestreckte Moral-Zeigefinger gebrochen, ohne jedoch die fantastische Ästhetik à la Marc Chagall zu beschädigen.