Der 15-jährige Santiago stammt aus Chiapas, wo sein Volk gezwungen ist, für seine Freiheit und seine Menschenrechte zu kämpfen. Als Soldaten seinen Vater ermorden, verlässt er sein Zuhause und macht sich auf in die USA, dem Land seiner Träume. Es ist ein Weg mit vielen Hindernissen, Versuchungen und Fallen. Er wird beraubt, gequält und von einem Polizisten missbraucht. Santiago rächt sich, muss untertauchen.
Auf der Flucht durch Mexiko trifft Santiago auf Lucia, das Mädchen mit der Katze. Für eine kurze Zeit bleiben die beiden zusammen, bevor das Schicksal sie wieder trennt. Schließlich erreicht Santiago allein die kleine Grenzstadt Nogales. Auf dieser Seite des Zaunes ist Mexiko, auf der anderen die USA das gelobte Land. Im Flut— und Abwassersystem von Nogales findet er Unterschlupf. Wer dort landet, hat vom Leben nicht mehr viel zu erwarten. Für Santiago soll ein Tunnel, der unter der Grenze hindurch nach Arizona führt, jedoch nicht die Endstation sein sondern ein Neubeginn. Er schließt sich Flacos Bande an, wird dessen Adjutant und läuft Gefahr, sich in der Gesetzlosigkeit zu verlieren, bis er ein Mädchen kennen lernt, das sich “Sombra”, der Schatten,
nennt.
Sombras Vater ist beim Grenzschutz, ihre Mutter eine Aktivistin, die sich für die Rechte der Tunnelkids einsetzt. Nichts mehr könnte Santiago jetzt noch davon abhalten, durch einen der Tunnels illegal nach Arizona zu gelangen, hätte er sich nicht dazu entschlossen, auf Lucia zu warten. Seine Liebe zu ihr bedeutet ihm weit mehr als der Lockruf der Freiheit…
Wenn du in einem Flutwasser-Kanal unter den geschäftigen Strassen von Nogales lebst, ist dein Leben nicht mehr viel wert. Deine einzige Chance ist das Ende des Tunnels zu erreichen… auf der anderen Seite der Grenze.