Als ihr Mann Rüdiger sie verlässt, bricht für Roxanne eine Welt zusammen. In ihrem Schmerz ist sie nahezu handlungsunfähig und vernachlässigt sich und ihre 8-jährige Tochter Jennifer. Da holt ihr Vater, Alfred Konrads, sie zu sich nach Hause und versucht, sie wieder aufzubauen. Jennifer vermisst ihren Vater und leidet sehr unter den neuen Verhältnissen, die sie sich nicht erklären kann…
«Guten Tag, Fränzi, ist Paps schon zu Hause?» Das schlanke Mädchen mit den langen tiefschwarzen Haaren kam wie ein Wirbelwind in die Küche zu Fränzi Sutter gelaufen. «Saskia, Mädchen, mußt du denn immer so wild sein?» Lächelnd schüttelte die vollschlanke, vierundfünfzigjährige Frau bei diesen Worten den Kopf. Fränzi Sutter war Haushälterin und zugleich der gute Geist im Hause Behring. Der Hausherr, Hans Peter Behring, lebte seit drei Jahren mit seiner dreizehnjährigen Tochter Saskia allein in seinem großen Haus, das am Stadtrand von Lüneburg lag. Kurz zuvor hatte sich Hans Peter Behring nach langen inneren Kämpfen von seiner Frau Sabine getrennt. Fränzi Sutter, die schon lange Jahre im Haus gearbeitet hatte, war selbstverständlich geblieben und kümmerte sich seit dieser Zeit auch liebevoll um die inzwischen Dreizehnjährige. «Ich bin doch überhaupt nicht wild, Fränzi. Sag doch schon, ist Paps daheim oder nicht? Ich hab heute in Mathe eine Zwei geschrieben. Ist das nicht einfach toll?» «Das ist wirklich toll, Saskia. Da wird sich dein Paps ganz bestimmt sehr freuen. Er ist aber noch nicht hier. Hast du vergessen, daß er heute und auch in den nächsten Tagen später kommt? Er muß doch am Montag wieder auf eine längere Geschäftsreise.» «Das habe ich total vergessen, Fränzi. Wenn ich erst aus der Schule komme, lerne ich genau den gleichen Beruf wie Paps. Ich kann ihn dann immer begleiten, wenn er auf seine Geschäftsreisen muß.»