„Auf den Spuren der Goldwäscher im Bayerischen und Böhmerwald“
Vor der Zeit der ersten Glashütten, um 1400, war der Bayerische Wald, der Oberpfälzer Wald und der Böhmerwald, das bedeutendste Goldland in Mitteleuropa. Bevor die Glasmacher ihre ersten Glasöfen entzündet haben, waren im Mittelalter um 900 n. Chr. bis etwa 1400 n. Chr. Tausende von Menschen an goldführenden Bächen tätig. Sie haben im Auftrag der Grundherren die begehrten, winzigen Goldkörnchen aus den Bächen und den Ufersanden gewaschen. Gold war damals wesentlich wertvoller als heute und Unfreie kostenlose Arbeitskräfte.
Seit 1990 haben die Autoren die Goldwaschplätze und den Bergbau am Rachel, Lusen und bei Haidmühle erkundet. Diese vielen Anregungen haben das Interesse geweckt, uns mit der bisher nicht beachteten Zeit vor den Glashütten, dieser Goldzeit, zu beschäftigen.
Diese Goldzeit den Einheimischen und Feriengästen zu vermitteln, ist das Anliegen des Buches. Zunächst werden die Besonderheiten dieses Edelmetalls herausgestellt. Dann wird geschildert, wie Sie selbst zur Goldwaschpfanne greifen und diesem Ferienvergnügen besonderer Art nachgehen können. Ein geschichtlicher Rückblick soll zeigen, daß auf der Suche nach Gold Länder entdeckt und die Welt verändert wurde. Die Beschreibung der Goldwaschplätze auf beiden Seiten des Grenzkammes im Bayerischen Wald (Kalte Moldau bei Haidmühle, Große Ohe und Kleine Ohe am Rachel und Lusen, Kleiner Regen und Großer Regen bei Zwiesel), im Oberpfälzer Wald, im Fichtelgebirge und im Böhmerwald (mit übersichtlichen Karten), soll dazu anregen, selbst den Spuren der alten Goldwäscher zu folgen. Sie haben mit dem Abraum ihrer Waschtätigkeit eine Hügellandschaft von etwa 1000 Hektar (die Fläche von 1250 Fußballfeldern) hinterlassen. An einem langsam fließenden Gewässer, in einem stillen Wiesental, können Sie sich in einer geführten Wanderung im Gedanken zurückversetzen, in die Zeit der Goldwäscher. Die für die Betroffenen damals nicht romantisch war. Lassen Sie sich entführen in eine längst vergangene Zeit im Mittelalter: In die Zeit der Goldwäscher. Für die Unterkunft und Versorgung so vieler Goldwäscher mit ihren Familien waren Hütten, Ställe für das Vieh, Wiesen und Äcker notwendig. Die Besiedlung – auch zeitweise – und Gründung von Dörfern im hinteren Bayerischen Waldes erscheint in einem neuen Licht. Auch das wird versucht darzustellen.
Das gesamte Bildmaterial des Printbuches hätte die Datei zu sehr aufgebläht. Ins eBook wurden daher nur die wichtigsten Bilder und Zeichnungen übernommen.