Es war ein Krieg, der mit einer Lüge begann und mittels fortgesetzter Lügen in die Länge gezogen wurde; er war weder aus der Luft noch am Boden zu gewinnen, egal, wie viele zusätzliche Truppen ins Feld geschickt wurden; er war von Kriegsgräueln und Kriegsverbrechen, von Folter, Gefangenenmord und Massakern gekennzeichnet, ging mit einer faktischen Aufhebung des internationalen Kriegsrechts einher und wurde trotz des Wissens um die Unerreichbarkeit seiner Ziele Jahr um Jahr fortgesetzt.
Die Rede ist vom Vietnamkrieg der Jahre 1965 bis 1975, der in der historischen Rückschau wie ein “Schwellenkrieg” zwischen dem 20. und 21. Jahrhundert erscheint.
Gestützt auf bisher unbekannte Quellen aus amerikanischen Archiven, rekonstruiert Bernd Greiner die Geschichte des längsten und gewalttätigsten Krieges nach 1945. Dabei wird deutlich, warum ein Krieg ohne Fronten im Desaster enden musste und weshalb dennoch zehn Jahre vergingen, ehe eine im Grundsatz verfehlte Politik korrigiert werden konnte — und welche Erbschaft aus dieser Zeit bis heute nachwirkt.