Im Gegensatz zum Idealbild des «mündigen Patienten» zeichnen sich viele Patienten gerade dadurch aus, dass sie die Fähigkeit zur Autonomieausübung vorübergehend oder dauerhaft verloren oder aber gar nicht erst erworben haben. Zu denken ist hier etwa an alte und demente Patienten, an Patienten, die sich aufgrund von Drogen— oder Medikamenteneinwirkung (z. B. auf der Intensivstation) nicht äußern können sowie auch an Kinder oder geistig behinderte Patienten. Daher besteht ein großer Bedarf an ethisch gerechtfertigten und zugleich an der Praxis ausgerichteten Handlungsorientierungen zur Entscheidungsfindung bei nicht einwilligungsfähigen Patienten. Das interdisziplinär angelegte Werk beleuchtet auf medizinethischer und rechtlicher Basis praxisorientiert die Frage sowie die Möglichkeiten, wie in Situationen, die keine eigene Entscheidung durch die Patienten über die weitere Behandlung ermöglichen, dennoch die Patientenautonomie respektiert werden kann.