Es gibt so etwas wie Vollkommenheit, denn sie wird in der Heiligen Schrift immer wieder erwähnt: — Sie besteht darin, Gott und unseren Nächsten von ganzem Herzen zu lieben. — Sie kommt erst nach der Rechtfertigung, denn gerechtfertigte Personen sollen zur Vollkommenheit voranschreiten. Hebr 6, 1 — Sie kommt vor dem Tod, denn Paulus spricht von lebenden Menschen, die vollkommen waren. Phil 3, 15 — Sie ist nicht absolut. Absolute Vollkommenheit gibt es weder bei den Menschen noch bei den Engeln, sondern nur bei Gott allein. — Sie macht einen Menschen nicht unfehlbar: Keiner ist unfehlbar, solange er in diesem Körper lebt. — Ist sie sündlos? Es lohnt sich nicht, über einen Ausdruck zu streiten. Sie bedeutet die «Erlösung von der Sünde». — Sie ist “vollkommene Liebe”. 1 Joh 4, 18 Das ist ihr Wesen. Ihre Eigenschaften, oder die mit ihr untrennbar verbundenen Früchte sind: Sich immer freuen, ohne Unterlass beten und in allem Dank sagen. 1 Thess 5, 16 ff — Man kann in der Liebe weiter wachsen. Wer in der Liebe vervollkommnet ist, kann in der Gnade sogar viel schneller wachsen als vorher. — Man kann sie wieder verlieren. — Ihr geht ein schrittweises Werk voraus und folgt ihr auch. — Diese volle und große Errettung wird durch bloßen Glauben empfangen. — Der Glaube dafür und die durch ihn bewirkte Erlösung werden in einem Augenblick gegeben. — Dieser Moment kann jetzt sein! Wir müssen keinen Augenblick länger warten. Jetzt, ja jetzt und hier ist die angenehme Zeit! John Wesley. Titel der englischen Originalausgabe: “A Plain Acount of Christian Perfection — as believed and taught by John Wesley”.