Die katholische Kirche in Deutschland sucht mit dem eingeschlagenen Synodalen Weg einen Ausweg aus der Krise, die nicht zuletzt durch die Ergebnisse der sogenannten MHG-Studie vom September 2018 verschärft wurde. Schon das Vorhaben wurde unter den Bischöfen und Gläubigen kontrovers diskutiert und die Kontroversen halten auch nach der ersten Vollversammlung vom 30. Januar bis 1. Februar 2020 an. All das sind gute Gründe, genauer hinzuschauen, Positionen auszuloten und mit Teilnehmenden zu sprechen. In den Beiträgen von Thomas Schüller und Markus Graulich SDB steht die kirchenrechtliche Betrachtung aus unterschiedlichen Perspektiven im Mittelpunkt. Der in Rom arbeitende Journalist Roland Juchem gewährt einen Einblick, wie anderorts der Synodale Weg wahrgenommen wird. Von dem Blick in die Weite geht es zurück nach Frankfurt, dem Austragungsort der Synodalversammlungen. Michael Thurn zeigt auf, welche Bedeutung der Prozess für die Stadt(kirche) Frankfurt hat. Im Interview kommen Bernhard Emunds und Werner Otto zu Wort, die von ihren Eindrücken, Überraschungen und Erwartungen nach der ersten Synodalversammlung berichten.
Der Beitrag von Joachim Schmiedl ISch lenkt den Blick auf kirchenhistorische Erfahrungen mit Synodalität. Magnus Striet plädiert in seinem Beitrag dafür, dass der Umgang mit Macht in einer Kirche der Zukunft kontrolliert und organisiert sein muss. Die Frauenfrage in der katholischen Kirche ist ein Zeichen der Zeit und bedarf endlich einer adäquaten Wahrnehmung. In diesem Sinn argumentiert auch Margit Eckholt. Martina Fries stellt ihren Arbeitsort, die Cityseelsorge in Saarbrücken, vor. Zwei Punkte fallen ihr auf: Der Synodale Weg ist eine Insiderveranstaltung und kann von Haltungen an einem Anders-Ort lernen. Im Beitrag von Primin Spiegel wird die Frage Synodalität noch einmal weltkirchlich begleitet und um eine Reflexion von Querida Amazonia ergänzt. Darüber hinaus finden Sie noch Beiträge aus dem Kontext des Bonifatiuswerkes, die Re:Lecture und wie gewohnt einige Buchbesprechungen.