In 'Auch ich, auch du: Aufzeichnungen eines Irren' beleuchtet Hans Siemsen das facettenreiche Innenleben eines Geisteskranken, der auf eindringliche Weise seine Gedanken und Empfindungen in einem zeitgenössischen Stil festhält. Das Werk ist sowohl autobiografisch geprägt als auch ein eindrucksvolles Dokument der psychischen Zerrissenheit, das den Leser auf eine Reise durch die Abgründe des menschlichen Geistes mitnimmt. Siemsen gelingt es, mittels einer kraftvollen Sprache und eindringlichen Bildern, die duale Natur des Irrsinns darzustellen, wobei er reflektiert, wie gesellschaftliche Normen die Wahrnehmung von 'Normalität' beeinflussen. Hans Siemsen, der im frühen 20. Jahrhundert lebte, war nicht nur Autor, sondern auch ein scharfer Beobachter der menschlichen Psyche und ihrer Komplexität. Sein eigenes Leben war von einer Auseinandersetzung mit dem Wahnsinn geprägt, was ihn dazu inspirierte, die Schrecken und die Schönheit des Geistes zu erkunden. Diese persönlichen Erfahrungen und seine fundierte Kenntnis der psychologischen Theorien seiner Zeit fließen in seine Erzählungen ein und verleihen ihnen eine authentische Tiefe. Dieses Buch ist jedem zu empfehlen, der sich für die Themen Psychologie, Identität und die Grenzen des Verstandes interessiert. Siemsens Werke fordern den Leser heraus und bieten nicht nur Einsichten in die menschliche Psyche, sondern auch in die gesellschaftlichen Normen, die uns prägen. Ein zeitloses Werk, das zum Nachdenken anregt und den Dialog über das 'Andere' im Menschen fördert.
