Diese Ausgabe von «Deutsche Thesen gegen den Papst und seine Dunkelmänner — Erzählungen gegen der Katholizismus» wurde mit einem funktionalen Layout erstellt und sorgfältig formatiert.
Aus dem Buch:
«Wer dem Dalai-Lama glaubt, ist verloren, er, sein Land, sein Kaiser, alles. Die armen, blöden Deutschen glaubten damals an den Dalai-Lama, und die Folge war: Bürgerkrieg, Entzweiung, Gegenkaiser, Mord und Plünderung auf dreißig Jahre (1076 bis 1106). Der gute Kaiser war wohl für seine Person aufgeklärt genug, über den Dalai-Lama in Rom zu lachen. Aber was halfs ihm? Seine Untertanen glaubten dem tibetanischen Gott in Rom. Und so mußte er selbst dran glauben. Er wurde förmlich geisteskrank; trotz Zusprache einer großen Anzahl Getreuer und Anhänger verlor er allen Mut, warf die Waffen von sich und winselte und weinte wie ein Geschlagener. So richtet der Wahn den Menschen zu Grund, der Glaube an eine eingebildete Gottheit!»
Oskar Panizza (1853–1921) war ein deutscher Schriftsteller, Satiriker und Publizist. Panizzas Hauptwerk ist das 1894 erschienene satirische Drama Das Liebeskonzil — eine in der Literaturgeschichte beispiellose antikatholische Groteske.