Prah im Slowenischen bedeutet Staub. Das ist kein Pseudonym und auch kein Künstlername. So heißt dieser umtriebige Autor, dessen Lyrik mit Erdfall endlich auch der deutschsprachigen Leser*innenschaft zugänglich ist. Der Name ist Programm: In dem Band, der eine Auswahl seiner Gedichte aus drei Büchern in der Übersetzung von Daniela Kocmut in Zusammenarbeit mit dem Autor beinhaltet, erdet der Text gewaltig, es tut sich die Textur einer aufgewühlten, von der Sonne gepeitschten Erde auf. Prahs Sprache entfaltet sich in der Körperlichkeit des Randes, in dem Unraum, in dem der entblößte Boden auf Randkörper trifft, die an seine Umrisse gedrängt werden, dort aber auch ihre Zuflucht finden. Oder in ihm aufgehen. Oft fällt die Sprache dabei in sich zusammen — entfällt sogar — oder wird aufs Engste zusammengepresst, sodass sich eine verblüffend karge Vielschichtigkeit in ihr auftut und «die Oberfläche in Zwiespalt erstarrt».