Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht— und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.
Das schmiedeeiserne Gartentor quietschte. »Müßte auch mal wieder geölt werden«, meinte Ute von Bülow und rümpfte die sorgfältig gepuderte Nase. Ihr Blick ging abschätzend zu dem hinter hohen Bäumen fast verborgenen Haus. »Den alten Kasten verkaufen wir ohnehin.«
Ihr Mann, der Möbelhändler Johannes von Bülow, blinzelte erschrocken. Er ging wie immer einige Schritte hinter Ute, elegant, aber trotzdem unauffällig. Selbst an heißen Sommertagen wie diesem trug er einen mausgrauen Anzug und ein korrekt geschlossenes weißes Hemd. Er wirkte darin sehr seriös und zuverlässig. Schon lange hatte er es aufgegeben, neben der schillernden Persönlichkeit seiner Frau zur Geltung zu kommen. Jetzt holte er tief Luft und fragte entrüstet: »Du willst dieses schöne Jugendstilhaus mit seinem wundervollen Garten verkaufen? Meine Mutter hat ihn mit viel Liebe und Sachverstand gepflegt, diesen Garten.«
»Ich konnte ohnehin nie verstehen, daß ihr bunte Blumenbeete wichtiger waren als gepflegte Hände. Das hätte sie doch gar nicht nötig gehabt. Bei dem Vermögen, das ihr zur Verfügung stand, hätte ich einen Gärtner beschäftigt.« Ute betrachtete flüchtig ihre rotlackierten Fingernägel.
»Es war ihr Hobby«, antwortete Johannes mit leiser Wehmut. Der plötzliche Tod seiner Mutter hatte ihm bewußtgemacht, daß er sich viel zuwenig um sie gekümmert hatte, obwohl sie seit einigen Jahren ganz allein lebte. Die Reue kam zu spät. Seine Mutter war wohl in der Überzeugung gestorben, einen sehr undankbaren Sohn zu haben.
»Willst du dich mit diesem Gebäude belasten?« fragte Ute und ging zielstrebig zum Eingang, der von einer gewölbten Glaskuppel gegen Wind und Regen geschützt wurde. »Unser Haus ist nicht nur größer,