Die Novelle basiert auf der unglaublichen Lebensgeschichte der in der Steiermark geborenen und in Zagreb aufgewachsenen Terezija Skringer, die im letzten Jahrhundert während Jahrzehnten der katholischen Kirche Kroatiens diente, dies im unmittelbaren Umfeld des sehr umstrittenen Erzbischofs und Kardinals Stepinac, dessen Heiligsprechung gegenwärtig kontrovers zur Diskussion steht, werden doch dem Kardinal Sympathien und eine viel zu grosse Nähe zur damaligen Ustascha vorgeworfen. Terezija Skringers Odyssee beginnt früh in der Donaumonarchie, als vermutlich illegitimes Kind einer einzigen Liebesnacht des Kaisers Franz-Joseph mit ihrer Mutter, sie setzt sich fort in der Schweiz, wo sie zwei uneheliche Kinder zur Welt bringt, um dann den grössten Teil ihres Lebens in Zagreb als Sekretärin des Kardinals zu spielen. Da sie in ihrer kirchlichen Funktion Listen von zu ermordenden Juden verschwinden lässt, gerät sie in Konflikt mit den Nazis und wird in Graz zum Tode verurteilt. Aufgrund einer Intervention des Kardinals in Berlin wird sie jedoch wieder freigelassen und kehrt nach Zagreb zurück. Nach dem Krieg kann sie mit Unterstützung des Vatikans auf der sog. “Rattenlinie”, einer Fluchtroute für Vertreter der NS, der SS und der Ustascha nach Brasilien auswandern. Erst im Alter kehrt sie in die Schweiz zurück und verstirbt 1986 im Tessin.