Dr. Daniel Norden weilt zum Jahresausklang bei einem todkranken Patienten in der Behnisch-Klinik. Der Wetterdienst hat eine stürmische Silvesternacht angekündigt, in der auch mit einigen heftigen Windböen zu rechnen sei. Fee und Anneka sind auf dem Weg zu Freunden. Anneka wurde von ihrem alten Freund Raik Simon eingeladen. Fee setzt Anneka in Irschenberg ab und fährt zu ihren Freunden weiter. Später in der Nacht will sie Anneka wieder abholen. Anneka wünscht sich derweil, sie hätte Raiks Einladung nie angenommen. Er sieht in Anneka nur eine gute, alte Freundin. Seit einigen Wochen ist er in einer festen Beziehung mit Janine, die ihn an diesem Abend begleitet. Anneka fühlt sich völlig fehl am Platz. Ihr gefallen weder die Party noch die anderen Gäste. Daniels Patient stirbt kurz nach Mitternacht. Fee verabschiedet sich gegen zwei von ihren Freunden. Der Wind hat inzwischen deutlich an Stärke zugenommen und ist zu einem ordentlichen Sturm angewachsen. Auf der Fahrt zu Anneka hat Fee einen Unfall und kommt von der Straße ab. Die Neujahrsnacht hat es in jeder Hinsicht in sich …
“Klar, Oma, heute Abend, gleich nach Feierabend, bin ich wieder da. Wie jeden Tag. Du kannst dich darauf verlassen. " Irina Kessler erklärte ihrer Großmutter jetzt schon zum dritten Mal, dass sie pünktlich zum Abendbrot wieder hier sein werde. «Was möchtest du essen? Ich kaufe auf dem Heimweg ein und koche uns dann etwas. “Wann kommst du? " Anne Kessler schaute ihre 28jährige Enkelin mit großen Augen an. «Du musst mich noch kämmen”, sagte sie ohne Zusammenhang zum bisherigen Gespräch. Irina wurde es schwer ums Herz. Es musste ganz dringend eine Lösung her, denn die geistigen Aussetzer ihrer Oma kamen in letzter Zeit immer häufiger vor. Dabei war sie erst 75 Jahre alt und damit eigentlich noch viel zu jung für eine Altersdemenz. Aber die Hausärztin hatte ihr ausführlich die verschiedenen Arten dieser verflixten Krankheit erklärt und ihr klargemacht, dass ihre Oma vermutlich an einer Variante litt, die in relativ jungen Jahren begann und sich dann schnell fortentwickelte. Das war aber noch nicht alles. Nach einem mittelschweren Schlaganfall vor zwei Jahren war Anne Kessler nicht mehr so selbstständig wie vorher. Zwar hatten sich die ersten schlimmen Folgen weitgehend zurückgebildet, aber in ihrer Beweglichkeit war sie doch ziemlich eingeschränkt. Die Feinmotorik, besonders der rechten Hand, ließ zu wünschen übrig und manchmal fiel es ihr schwer, beim Gehen das Gleichgewicht zu halten. Deshalb saß sie die meiste Zeit in einem Rollstuhl, mit dessen Hilfe sie sich zumindest innerhalb der Wohnung ohne fremde Unterstützung fortbewegen konnte. «Ich würde Ihnen dringend raten, einen Pflegedienst hinzuzuziehen und sich vor allem schon jetzt um einen geeigneten Heimbetreuungsplatz zu kümmern”, hatte die Ärztin gesagt. Wie hart doch die Wahrheit klingen konnte, wenn sie ausgesprochen wurde!