Die vorliegende Studie untersucht die Stellungnahmen dreier bedeutender altkirchlicher Autoren zur Frage nach der Haltung des vorkonstantinischen Christentums zum Heeresdienst von Christen: Tertullian, Origenes und Clemens Alexandrinus. Dabei gilt das besondere Augenmerk ihrer Interpretation vor dem Hintergrund der Konventionen antiker Rhetorik und im Rahmen ihres jeweiligen argumentativen Gesamtzusammenhangs.
Es zeigt sich am Beispiel der behandelten Autoren, dass es im Christentum der Jahre zwischen 200–250 n. Chr. eine lebhafte Diskussion gab, ob Christen Soldaten und Soldaten Christen werden durften. Dabei erweisen sich die konkreten Aussagen jedes Autors als rhetorisch reflektiert und inhaltlich auf die jeweils vorliegende Diskussion, in die er verwickelt ist, zugespitzt. Sie müssen daher unter Berücksichtigung dieser Gesprächssituation sowie der Konventionen antiker Rhetorik behutsam nach möglicherweise dahinter stehenden, allgemeinen Positionen befragt werden.
Insgesamt werden vielfältige Positionen und Argumente erkennbar und zugleich wird deutlich, wie das Christentum um seine Standortbestimmung innerhalb des römischen Reiches ringt.