Neuere Gesamtdarstellungen der deutschen Bildungsgeschichte berücksichtigen die Mädchenbildung allenfalls marginal. Auch europäische Perspektiven werden in ihnen fast gar nicht eingenommen. In ihrem komparativ angelegten Buch — der Summe ihrer langjährigen wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Thema Mädchen— und Frauenbildung — folgt Juliane Jacobi einem anderen Ansatz: Sie bezieht die für die Bildungsgeschichte Europas besonders aufschlussreiche frühe Neuzeit mit ein und greift bis ins 20. Jahrhundert mit seinen veränderten Geschlechterordnungen aus. Im Fokus steht dabei die Entwicklung der Mädchen— und Frauenbildung in Deutschland, Frankreich und England; Blicke nach Süd— und Osteuropa sowie nach Skandinavien und in die Niederlande ergänzen das Bild.